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Fragwürdige „Lotto-Leuchtturm-Förderung“: Fördermittelvergabe durch CDU-Minister von persönlichen Motiven geleitet?

Eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt zur „Lotto-Leuchtturm-Förderung“, einem Förderprogramm zur Unterstützung besonderer Projekte durch Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, hat abermals Hinweise auf eine fragwürdige Fördermittelvergabe geliefert.

Die „Leuchtturm-Förderung“ war im Juni 2012 vom Lotto-Aufsichtsrat ins Leben gerufen worden. Zu den Profiteuren gehört u. a. der SSV Samswegen 1884 e. V., welcher für die Zeitperiode von 2014 bis 2019 in der 1. Bundesliga der Gewichtheber mit insgesamt 180.000 Euro gefördert wurde. Verkehrsminister Thomas Webel (CDU), ab 2003 Mitglied im Lotto-Aufsichtsrat und seit 2018 sogar dessen Vorsitzender, ist selbst Präsident des sachsen-anhaltischen Landesverbandes für Gewichtheben, Kraftsport und Fitness. Der Verband wiederum hat ebenfalls schon 40.000 Euro an Lotto-Förderung erhalten. Webel ist zudem für sein Engagement im Umfeld des Samswegener Vereins bekannt.

AfD-Abgeordneter Schmidt kritisierte die Bewilligungspraxis der Fördermittel: „Das Muster persönlicher Beziehungen zwischen Entscheidungsträgern und Empfängern der Lotterie-Fördermittel ist mehr als auffällig. Die sogenannte Leuchtturm-Förderung erscheint hier wie ein weiteres Schlupfloch. Dass Aufsichtsratsmitglieder selbst darin verwickelt sind, zeigt die Tragweite der Problematik bei Lotto-Toto.

Neben der direkten Verbindung zum Aufsichtsratsmitglied Webel ist der Umstand, dass nur etwa die Hälfte des Bundesligateams SSV Samswegen aus Sachsen-Anhalt stammt, ebenfalls bedenklich. Als AfD-Fraktion sehen wir dies kritisch, ein spezielles Förderprogramm mit Ausstrahlungswirkung für das Land – wie es von Lotto suggeriert wird – sollte vorrangig den regionalen Sport mit seinen einheimischen Sportlern berücksichtigen.“