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Der „Rote Ochse“ in Halle – ein Symbol für den Investitionsstau in Sachsen-Anhalt und eine Baustelle des kollektiven Gedächtnisses

Beim Besuch der AfD-Landtagsabgeordneten Mario Lehmann und Thomas Höse in der JVA Halle wurde der im Lande herrschende Investitionsstau am Beispiel des Strafvollzugs besonders augenfällig. Trotz genehmigter Umbauarbeiten sowohl im 1842 fertiggestellten „Roten Ochsen“ wie auch seiner Nebenstelle „Frohe Zukunft“ aus DDR-Zeiten, werden die immer dringlicher werdenden Modernisierungen durch das Ministerium für Justiz und Gleichstellung von Jahr zu Jahr verzögert. Als die Abgeordneten den Komplex betraten, war wegen Rohrbruchs im ganzen Trakt 1 das Wasser für unbekannte Zeit abgestellt. „Niemand kann sagen, bis wann die Vorgabe des Bundesgesetzgebers umgesetzt wird, die eine Einzelunterbringung von Häftlingen bis 2024 fordert“, konstatierte der rechtspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Mario Lehmann.

Unmittelbar neben der JVA befindet sich die „Gedenkstätte Roter Ochse“, welche die wechselvolle Geschichte des Zuchthauses seit dem Kaiserreich und der beiden Diktaturen auf deutschem Boden eindrucksvoll dokumentiert. „Hier wäre nach Schließung der angrenzenden JVA eine Erweiterung um einen Zellenblock des ,Roten Ochsen‘ angezeigt“, so der AfD-Abgeordnete Thomas Höse aus Wittenberg und weiter: „Der ,Rote Ochse‘ als ehemaliges Gestapo-, NKWD- und MfS-Gefängnis demonstriert wie keine andere Gedenkstätte im Bundesland die Leidensgeschichte des deutschen Volkes im 20. Jahrhundert. Auch die Wechselausstellung des Bundes der Vertriebenen, zur Leidensgeschichte der Deportierten und Zivilverschleppten nach dem Zweiten Weltkrieg, hat mehr Resonanz bei der politischen Bildung verdient. Hier ist die Landeszentrale für politische Bildung eindeutig mehr gefordert.“