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Funke: Alternativ statt alternativlos

Funke: Alternativ statt alternativlos

Zur aktuellen Diskussion in Sachsen-Anhalt über die Vorgehensweise zur Problematik um befristet angestellte Sprachlehrkräfte erklärt die AfD-Abgeordnete Lydia Funke, Mitglied im Landtagsausschuss für Bildung und Kultur:

„Dass nach eruierten Bedarfen von den rund 230 Sprachlehrkräften nun 50 bereits unbefristet eingestellt wurden und 75 weitere Vollzeitstellen in Aussicht stehen, die bis zum Schuljahresende verlängert werden können, ist heute dem Bildungsausschuss mitgeteilt worden. Dies ist aus meiner Sicht bereits mehr als ein Kompromiss zu älteren Aussagen des Herrn Bildungsminister Tullner. Die Vertreter der Kenia-Koalition bestätigten in der Ausschusssitzung, dass man Lösungen sucht um die bis zum 31.12.2016 befristet eingestellten Sprachlehrkräfte – vorläufig geht es dabei um 75 Stellen – bis Ende des Schuljahres zu verlängern. Davon abgesehen wollen die Linken offenbar immer noch weitere Seiteneinsteiger als Sprachlehrer dauerhaft in den Schulen halten – unabhängig von deren Abschlüssen und damit eindeutig unfair gegenüber den Lehramtsbewerbern, die sich für eine Festanstellung durch reguläre Bewerbungsverfahren kämpfen müssen.

Dass Lehrkräfte zwingend gebraucht werden, ist klar. Die AfD setzt sich daher auch nachdrücklich für mehr Lehrer ein. Wir stimmen mit der Landesregierung überein: Diejenigen Sprachlehrkräfte, die ausgebildete Lehrer sind, sollen und müssen sich für die ausgeschriebenen Stellen bewerben. Eine Sprachlehrkraft zum regulären, vollwertigen Lehrer zu machen – das klingt einfach, ist es jedoch nicht. Vieles gilt es zu beachten, nicht zuletzt arbeits- und tarifrechtliche Fragen, die bisweilen nach wie vor nicht endgültig geklärt sind. So einfach ist es eben leider nicht. Für die reguläre Unterrichtsversorgung sollten ganz klar die in Sachsen-Anhalt ausgebildeten Lehramtsabsolventen und Referendare Vorrang haben – vor allem auch dann, wenn sie keinen Einser-Abschluss besitzen. Das gebietet die Chancengleichheit.

Die Erkenntnis des Herrn Tullner, dass sich die Lage in den Schulen in den nächsten 5 Jahren kaum merklich bessern wird, kommt leider sehr spät. Sein Ministerium hätte schon mindestens in der vorigen Legislaturperiode dem statistisch angekündigten Lehrermangel an Sachsen-Anhalts Schulen entgegenwirken müssen! Jedoch hat die Landesregierung über Jahrzehnte andere Haushalts-Prioritäten sowie auf Sparkurs gesetzt, statt in das höchste Gut eines Landes zu investieren, die Bildung. Die Warnungen vor einer Verrentungswelle und weiteren personellen Problemen stehen schließlich nicht erst seit gestern vor der Haustür. Das Ergebnis der Sparpolitik ist nun angekommen.

Weiterhin schlägt die AfD-Fraktion vor, um Schüler mit Migrationshintergrund, die nach eineinhalb Jahren weiteren Sprachförderbedarf haben, zu fördern, die Einführung eines ,Fakultativen Begleitunterrichts in der Fremdsprache Deutsch‘ beispielsweise in Kooperation mit Organisationen wie der Schülerhilfe oder ‚IQ Wissen‘ zu prüfen.“