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Erschütternde Verstöße gegen den Tierschutz im Milchviehbetrieb Geven-Rabelink GbR in Demker seit langem bekannt

In der kleinen Fragestunde im Landtag am 24.05.2018 fragte der AfD-Abgeordnete Hannes Loth die zuständige Ministerin Prof. Claudia Dalbert: „Welche Ergebnisse wurden bei amtstierärztlichen Kontrollen im Milchviehbetrieb in Demker festgestellt und welche Maßnahmen wurden unabhängig von der Klage des Landkreises Stendal gegen den Milchviehbetrieb angeordnet?“

 

Sichtlich betroffen erläuterte Ministerin Dalbert, dass es bereits zehn Kontrollen seit dem 01.01.2016 gegeben habe. Dabei seien folgende Verstöße festgestellt wurden: Beanstandungen im Dokumentationssystem HIT und bei der Futtermittellagerung, erhöhte Mortalität bei Kälbern und Kühen, Hemmstoffnachweis in der Milch, Schlachtung einer trächtigen Kuh, Tierschutzverstöße in der Kälberhaltung, eine unregelmäßige tierärztliche Betreuung und ein hoher Anteil lahmer Milchkühe. Bereits am 9. Mai veranlasste der Landkreis folgende Verfügungen: Sofortige Klauenpflege bei allen Milchkühen, sofortige tierärztliche Untersuchung und Behandlung einzelner kranker und verletzter Tiere, sofortige Behandlung der Kälberflechte, Raufutterangebot und permanente Tränkwasserversorgung der Kälber, Trächtigkeitsuntersuchungen und Umstallung hochträchtiger Kühe in Abkalbebuchten. Der zuständige Veterinär des Landkreises soll vom Landesverwaltungsamt im Rahmen der Dienstaufsichtspflicht hinsichtlich seiner Anordnungen im Betrieb kontrolliert werden. Weiterhin muss das Landesverwaltungsamt darlegen, wie plausibel die hohen Tierverluste sind und diese Verluste fachlich bewerten.

 

Dazu sagte Hannes Loth, Sprecher für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt: „Das Kontrollsystem zum Schutz der Tiere hat versagt – leider nicht zum ersten Mal. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Nutztierhaltung hängt eng mit der Transparenz der Haltung sowie deren Kontrolle und der Einhaltung aller Tierschutzstandards zusammen. Zustände wie im Milchviehbetrieb in Demker schaden allen Milchviehhaltern und schockieren Verbraucher. Wir erwarten, dass das Landesverwaltungsamt den eingeschlagenen Weg auch aktiv öffentlich präsentiert und die benannten Verstöße vollumfänglich geahndet werden.“